SG Pforzheim/Eutingen – HSG Ettlingen 26:27 (13:13)
Die Tabellensituation in der Landesliga mC vor diesem Spiel: Unten ein ganzer Sack voll Mannschaften, die in den Hinspielen nicht den Eindruck machten, als ob sie gegen die HSG bestehen könnten. Im oberen Mittelfeld die HSG zusammen mit Durlach, wobei man gegen Durlach schon zweimal verloren hat. Ganz oben die beiden dominanten Vereine: die Rhein-Neckar-Löwen, sowie der heutige Gegner, die SG Pforzheim/Eutingen als verlustpunktfreier Tabellenführer. Da schien der restliche Saisonverlauf schon vorgezeichnet und der momentane vierte Platz das Höchste der Gefühle.
Daher hatte man sich für das Spiel gegen die SG nichts ausgerechnet, aber einiges vorgenommen: Die gute Entwicklung der Abwehr über die letzten Wochen fortzuführen, sowie die trainierten Spielzüge und Abläufe so sauber wie möglich umzusetzen.
Die ersten Minuten waren geprägt durch die Gewöhnung an den recht stark geharzten Ball. Dementsprechend gab es Ballverluste. Auch eine Nervosität im Angriff war bemerkbar. Gleichzeitig war aber die Abwehr schon auf dem Posten und so gelang es der SG trotzdem nicht, sich absetzen. Nach zwischenzeitlichem 2-Tore-Vorsprung der Pforzheimer konnte die HSG zur 8 Minute ausgleichen. Insbesondere gelangen immer wieder Anspiele an den Kreis und Tore über Außen. Danach ging die SG immer wieder in Führung, die Ettlinger konnten aber jeweils sofort wieder gleichziehen. Kurz vor der Halbzeit gelang dann unser C-Jungs erstmals, selbst ein Tor Vorsprung herauszuspielen. Aber leider wurde dieses mit dem Halbzeitpfiff wieder egalisiert. Es ging mit 13:13 in die Kabine.
Nach der Pause folgte die stärkste Phase der HSG. Man konnte sich bis auf 4 Tore absetzten und diesen Vorsprung bis zur 41. Minute mehrfach verteidigen. Doch mit der Erkenntnis: „Evtl. gewinnen wir ja tatsächlich!?“ kam auch die Angst: „Hoffentlich geben wir es nicht (wieder) aus der Hand.“ Ob dieser Gedanke verunsichert hat, oder ob es die Umstellung des Gegners auf zwei Kreisläufer war? Auf jeden Fall kam die SG zuerst langsam heran, dann kassierte die HSG drei Tore in Folge über Außen, sodass eine Minute vor Ende wiederum alles ausgeglichen war. Trotz Auszeit taten sich die Jungs in ihrem vermutlich letzten Angriff schwer und gerieten ins Zeitspiel: Bei ruhendem Spiel nur noch ein Pass übrig, also Freistoß mit direkt folgendem Abschluss! Die spielentscheidende Szene: Ein Spieler der SG ignorierte den Abstand und verhinderte dadurch die Ausführung des Freistoßes. Da das Spiel in den letzten 30 Sekunden war bedeutete das Rot für den Spieler der SG und 7-Meter für Ettlingen. Silas übernahm die Verantwortung, behielt die Nerven und netzte zum 26:27 ein. Im Gegenzug gelang der SG kein rechtzeitiger Abschluss mehr!
Ein bisschen Glück war am Ende dabei, in Summe war der Sieg aber verdient. Der Schlüssel dazu lag in der Abwehr: mit nur einem Auswechselspieler über die gesamte Spielzeit so wenig zuzulassen, noch dazu gegen eine technisch und individuell so gut geschulte Mannschaft wie die SG, ist eine tolle Mannschaftsleistung! Damit hat sich die HSG für das intensive Defensiv-Training der letzten Wochen selbst belohnt.
Und plötzlich scheint auch wieder mehr möglich zu sein, als vorher gedacht….
Es spielten für die HSG: Julius Wagner, Fabian Rabold, Moritz Petke, Johannes Mohr, Nils Hirth, Silas Haberstroh, Sebastian Fempel, Nico Cramer und Philipp Bergmann
Bericht: Ulrich Mohr
