Mehr geht nicht – HSG Mädels in der Regionalliga

5. Mai 2025

Qualifikation in Mühlheim/Donau

Dramatisch, aber verdient ziehen die C-Mädels der HSG in die Regionalliga, die höchstmögliche Spielklasse, ein. Die HSG spielte mit viel Kampfgeist und Leidenschaft und ließ sich von großen Namen nicht beeindrucken. Die neu zusammengestellte Mannschaft wird damit nächste Saison als erste Jugendmannschaft der HSG überhaupt in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse in dieser Altersstufe, spielen. Eine überragende Leistung!

Die Voraussetzungen

Durch das überragende Abschneiden der weiblichen C-Jugend in der Saison 2024/2025 – die Mannschaft hatte nur um ein Tor die Meisterschaft der Badenliga verpasst – erfüllte die HSG die Voraussetzung, um mit einer Mannschaft an der Qualifikation für die höchste Liga teilzunehmen.

Insgesamt nahmen 25 Mannschaften an der Qualifikation für die Regionalliga teil. Es waren 10 Plätze zu vergeben, die in 5 Gruppen mit je 5 Mannschaften ausgespielt wurden. Nur die beiden Ersten jeder Fünfergruppe würden sich für die neu geschaffene höchste Spielklasse qualifizieren. Der Rest muss zurück in die Oberliga-Qualifikation.

Die Qualifikation

Am Samstag, den 3. Mai musste die weibliche C-Jugend zur Regionalliga Qualifikation nach Mühlheim an der Donau fahren. Früh morgens um 8:00 Uhr startet man eine circa zweieinhalbstündige Reise ans Ende der Landesgrenze.
Neben der HSG spielten in dieser Gruppe der TuS Steißlingen, die SG Heuchelberg, Frisch Auf Göppingen und die heimische HSG Friedingen/Mühlheim.

Die HSG startete als letzte Mannschaft ins Turnier. Direkt im ersten Spiel traf man mit dem TuS Steißlingen auf eine extrem starke Mannschaft. Bis zum 8:8 hielt die HSG Schritt. Danach konnten die Ettlingerinnen allerdings kein Tor mehr erzielen. Man musste den Gegnern mit einem Endstand von 8:13 den verdienten Sieg überlassen, auch wenn dieser durch einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidung (4:1 Zeitstrafen, 0:4 7m) sicherlich zu hoch ausfiel.

So war das zweite Spiel gegen FA Göppingen gleich ein Entscheidungsspiel: Eine weiter Niederlage hätte wohl das Ende der Regionalliga-Träume bedeutet. Obwohl man hier das Spiel gegen eine schnelle und spielstarke Mannschaft eigentlich im Griff hatte, gab man eine anfängliche 3-Tore Führung wieder ab und konnte sich aufgrund zu vieler Gegentore nicht mehr entscheidend absetzten. Auch eine erneute Führung in der Schlussminute konterten die Schwaben erneut. Am Ende gelang ein Unentschieden, auch weil der letzte Wurf der Göppingerinnen erst nach der Schluss-Sirene im Tor einschlug. Mit einer etwas stabileren Abwehr – 16 eigene Tore sind eine tolle Leistung, 16 Gegentore deutlich zu viel – wäre hier mehr drin gewesen.

Damit war aber auch klar, dass damit am Ende die Tordifferenz eine entscheidende Rolle spielen könnte. Aufgrund des vergebenen Sieges und einem Rückstand von 16 Toren auf FAG zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung bei den HSG Mädels nahe Null. Auch machte sich der Druck sowie die Belastung durch die vorangegangenen Spiele bei der ein oder anderen Spielerin bemerkbar.

Trotzdem spielte die HSG in der nächsten Partie fulminant auf. Jedes erzielte Tor setzte neue Kräfte frei. Am Ende hatte man mit einem Ergebnis von 19:7 zwölf Punkte in der Tordifferenz gutgemacht.

Nun war noch Schützenhilfe vom vorzeitig qualifizierten TuS Steißlingen im Spiel gegen FA Göppingen notwendig: Sollte es der TuS etwas ruhiger angehen lassen und dadurch einen Punktverlust einfahren, dann würde das die Ettlinger Ambitionen begraben.
Doch unter Begeisterungsschreien unsere Mädels erkämpften sich die Turniersieger vom Bodensee nach zwischenzeitlichen Hängern einen deutlichen Sieg. Nun war man plötzlich Torgleich mit Frisch Auf – ein Sieg im letzten Spiel gegen die Gastgeber aus Mühlheim würde den Einzug in die Regionalliga bedeuten.

Dass sich unsere Mädels diese Chance nicht entgehen lassen wollten: daran ließen sie von Anfang an keinen Zweifel. Noch einmal mobilisierten die Ettlinger – mit dem mit Abstand kleinsten Kader angereist – alle Reserven. Trotz der frühen Verletzung einer Rückraumspielerin und anfänglichen Schwierigkeiten erkämpften sie sich einen deutlichen 17:9 Sieg. Damit hatten die Mädchen die Regionalliga klargemacht!

Der anschließende Jubel zeigt den tollen Zusammenhalt, den diese neuformierte Mannschaft zu diesem frühen Zeitpunkt schon hat.

Die Regionalliga erreicht haben: Marie Dangel, Sophie Schmökel, Nelly Wüst, Marie Bechler, Juliane Mohr, Franzi Retzer, Josi Barth, Sophia Künzel, Klara Schmid, Lilly Worms, Charlotte von Manteuffel.

Einordnung

Mit einer Qualifikation der HSG – als Verein ohne Erfahrungen auf Verbandsebene im Jugendbereich – war nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Unerwartet oder gar unverdient ist dieser Erfolg aber nicht. Vielmehr erntet die HSG nun die Früchte aus der guten Arbeit der letzten Jahre, insbesondere im weiblichen Bereich. Durch die konsequente Förderung und gute Ausbildung der Spielerinnen konnte man sich als erfolgreiche Mannschaft etablieren. Die stetigen Erfolge der letzten Jahre machen die HSG attraktiv für ambitionierte Spielerinnen, nicht nur aus Ettlingen. Die Integration und weitere Förderung dieser Spielerinnen in die bestehende Mannschaft, hat so in kurzer Zeit ein schlagkräftiges Team junger Talente geformt.

Willkommen in der Regionalliga!

In der kommenden Saison wird die HSG auf große Namen treffen: Zusammen mit der HSG werden folgende Mannschaften in der Regionalliga vertreten sein:

  • Ober/Unterhausen
  • SG Altdorf/Ettenheim
  • VfL Waiblingen
  • HSG Freiburg
  • TuS Steißlingen
  • Handballregion Bottwar
  • Kickers/TuS Metzingen
  • TSG Ketsch
  • HSG WiWiDo

Bericht: Hagen Harich / Ulrich Mohr